Lorenz Ambeek: macgyver

Die am 17.02. erschienene Single macgyver des gebürtigen Salzburger Lorenz Ambeek zählt schon jetzt zu meinen „Top Releases“ für 2023, und hier erkläre ich euch warum: 

Vorweg möchte ich ein wenig auf den Newcomer eingehen. Lorenz Ambeek hat sich in der Szene schon einen kleinen aber feinen Namen erarbeiten können. Sehr beachtlich dafür, dass sein Solo-Projekt erst seit Juli 2021 existiert. Mit seinen ersten zwei Singles The Weatherman und Must Be the Rain konnte er schon große Streaming- sowie Radioerfolge feiern. Mit seiner Debüt-Single The Weatherman gelang ihm das Knacken der 1.000.000 Marke auf Spotify. Neben heimischen Radiosendern wie FM4 und 88.6., wurden auch schon die ersten „Indie“-Radios Deutschlands (EgoFm und FluxFM) auf ihn aufmerksam und spielten Lorenz Ambeek auf Rotation. Umso höher war die Erwartung an seine kommenden Releases, enttäuscht wurde man hier nicht. Schon im Alter von 6 Jahren begann Lorenz Embacher (bürgerlich) seine Ausbildung am Musikum in Salzburg im Fach Jazz-Klavier. Mit 12 lernte er autodidaktisch das Gitarre-Spielen. 

Dass Lorenz Ambeek ein durch und durch talentierter Musiker ist, ist nicht abzustreiten. Doch ein guter Musiker oder Instrumentalist zu sein bedeutet nicht, auch ein guter Songwriter zu sein. Zugegeben waren auch mir die ersten beiden Veröffentlichungen ein wenig zu unkonkret. Für mich passte der Produktionsansatz nicht zu 100% mit dem Writing zusammen. Anmerkung hier: Das ist rein persönliche Wahrnehmung! Die Songs sind super, keine Frage. Den neuen Track macgyver habe ich aber weit mehr verstanden und gefühlt. 

Der Text zur neuen Single liest sich äußerst simpel. Inhaltlich berührt er jedoch mit Tiefgang und gut phrasiertem Einfangen von Gefühlen. Lyrisch will der Song nicht mehr sein, als er ist – und das ist wundervoll und genau richtig. Keine komplizierten Umschreibungen, sehr direkte Ansagen, die dann andererseits aber wieder viel Platz zur Eigeninterpretation lassen. Nicht zu aufdringlich, um vom musikalischen Arrangement abzulenken, dennoch da. Für mich die perfekte Mischung aus Lyrics und Musik.

Auch das Songwriting gefällt mir hier besser (again … persönliche Anmerkung): Gefühlsmäßig gleitet der Song dahin, ohne Großes zu wollen. Aber nicht auf die schlechte und langweilige Art, sondern auf die „ich fahre mit dem Longboard den Sonnenuntergang entgegen“ Art. Wisst ihr wie ich meine? 

Beim ersten Hören der Single fiel mir ganz konkret eine Serie ein, die ich vor Jahren einmal auf Netflix sah, Flaked hieß die. Wer die Serie kennt und mag, mag auch diesen Song. In der Serie passiert nicht sonderlich viel: Keine übertriebenen Vizuals, keine wirklichen Cliffhanger, kein nerviges Herumgelaber. Dafür aber unheimlich tiefe Geschichte, spannende Charaktere, viel Emotion, die einerseits glücklich aber auch nachdenklich traurig sind. Flaked spielt im kalifornischen Venice Beach (LA) und schafft es, mit seinen Aufnahmen und dem Soundtrack einen ganz eigenen Vibe zu kreieren. Dem Sonnenuntergang mit einem Longboard oder Fahrrad entgegenfahren … Dazu im Ohr macgyver von Lorenz Ambeek. 

Lorenz Ambeek – (c) Vincent Forstenlechner

Auf die Produktion bin ich schon kurz eingegangen. Produziert wurde die Single von Lukas Klement, der für mich aktuell zu den besten Produzenten des Landes zählt. Nur wenige Menschen verstehen in der kurzen Zeit, welcher Vibe und Zugang für ein Projekt passend ist, wie Lukas. Seine Produktionen versuchen niemanden nachzuahmen, sondern immer komplett eigenständig zu sein. Eine mMn angenehme Abwechslung zur bestehenden Indie-Szene. 

Alles in allem: macgyver ist ein wunderschöner Track, der genau dort ist, wo er sein soll und lässt Vorfreude auf kommende Releases aufkommen. Für mich hat diese Single den zukünftigen Sound und Vibe von Lorenz Ambeek gezeichnet … Das hoffe ich zumindest.

Links:
Instagram: @lorenz.ambeek
YouTube: @lorenz.ambeek 

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